Feinstaubstudie: Trotz Rückgang bleibt Feinstaub weiterhin wichtigster umweltbedingter Risikofaktor
Herzinfarkt, Schlaganfall oder Arteriosklerose: Feinstaub macht krank. Eine aktuelle Feinstaubstudie im Fachmagazin Lacet Planetary Health zeigt, wie groß die Auswirkung der kleinen Partikel auf unsere Gesundheit ist. Die Studie unterstreicht zudem die Bedeutung des Arbeitsschutzes insbesondere bei schweißtechnischen Anwendungen. Schweißer sind bei der Arbeit noch kleineren und besonders gefährlichen Gefahrstoffpartikel ausgesetzt: ultrafeinen Fraktionen und Gasen.
Feinstaub gilt als der wichtigste umweltbedingte Risikofaktor für die Gesundheit und wird weltweit mit drei bis vier Millionen Todesfällen im Jahr in Verbindung gebracht. Nahezu alle Organsysteme des menschlichen Körpers leiden unter den Auswirkungen von Luftverschmutzung.
Schweißrauch enthält häufig noch kleinere Gefahrstoff-Partikel als Feinstaub
Auswirkungen bereits unterhalb der Grenzwerte spürbar
Gründe für die Aktualisierung der Leitlinie sind neue Erkenntnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Luftverschmutzung. Auswirkungen werden demnach nicht nur bei hohen Belastungen beobachtet, sondern bereits unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte . Bei der Festlegung von Normen muss demnach versucht werden, die niedrigste Konzentration zu erreichen, die im direkten Umfeld – vom Straßenverkehr bis zu industriellen Anwendungen – realisierbar ist.
Berechnungen zufolge hat eine gute Luftqualität einen größeren wirtschaftlichen Nutzen als die Kosten, die zum Reinhalten der Luft anfallen würden. Eine bessere Luftqualität und die damit zusammenhängende Vermeidung von Feinstaub haben zahlreiche positive Auswirkungen – ob auf den Klimawandel oder den Gesundheitsschutz, etwa von Schweißern.
Feinstaubstudie: Städte sind besonders hoher Feinstaubbelastung ausgesetzt
Feinstaub begünstigt schwerwiegende Krankheiten
Bei den Ergebnissen der Studie muss dennoch beachtet werden, dass es sich dabei um Schätzungen handelt. Ein Zusammenhang zwischen Feinstaub und Krankheiten oder den damit einhergehenden Todesfällen lässt sich nur schwer herstellen. Die in der Studie angeführten Todesfälle können also nicht allein auf Feinstaub zurückgeführt werden. Feinstaub ist also nicht die alleinige Todesursache. Vielmehr sind es die durch Feinstaub begünstigten Krankheiten, wie Lungenkrebs oder Schlaganfälle, die zum Tode führen. Wenn die Luft also sauberer wäre, würden demnach weniger Menschen erkranken und vorzeitig versterben. Eine Kombination aus der Verbesserung der Luftqualität und der öffentlichen Gesundheit würde laut den Forschern zu einer Verringerung der durch Luftverschmutzung bedingten Sterblichkeit führen.